Geschichte Wolfshagen im Harz
Das Wolfshäger Ortswappen stammt aus dem Jahr 1947.
Auf silbernem Schild sind drei Tannen mit einem springenden schwarzen Wolf mit roter Zunge abgebildet. Dies soll an die Holz- und Forstwirtschaft, den früheren Haupterwerb der Dorfbewohner, erinnern und auf die Existenz sogenannter Wolfsgärten (Fangeinrichtungen für Wölfe) hinweisen.
Vom Köhlerdorf zum Luftkurort
Urkundlich erwähnt ist der staatlich anerkannte Luftkurort Wolfshagen im Harz als Holzhauer- und Köhlerdorf „Wulveshagen" im Jahr 1316. Die Gründung erfolgte vielleicht ein Jahrhundert früher, nachdem die Verhüttung der Erze von den Montanen in die Harzwälder an sogenannte Silvanen übertragen wurde. Der immense Holzbedarf für die Schmelzöfen machte dies erforderlich. In Meilern wurde das Holz zu Holzkohle verarbeitet, um damit die sogenannten Rennöfen zu befeuern.
Die Geschichte des Bergbaus um Wolfshagen im Harz ging im frühen 20. Jahrhundert ihrem Ende entgegen. Bereits 1884 wurde Wolfshagen im Harz als "Klimatischer Kurort" anerkannt. 1890 erhielt es den Status "Luftkurort" und es erfolgte der Bau des ersten Kurhotels. Die Kurtaxe wurde im Jahr 1920 eingeführt.
Der Fremdenverkehr hat sich über die Jahrzehnte im Stadtteil Wolfshagen im Harz aufwärts entwickelt. Seit den 1950er-Jahren ergänzen ein Schwimmbad und ein Campingplatz das touristische Angebot. In den 1960er-Jahren wurde das Schwimmbad zu einem beheizten Freibad umgebaut. Das Freibad wird heute von einem Verein betrieben und lockt im Sommer mit vielen attraktiven Veranstaltungen zahlreiche Gäste an. Ebenfalls in den 1960er-Jahren entstand in Wolfshagen im Harz auch ein kleines Ferienhausgebiet. Heute bieten Hotels, Pensionen und Privatunterkünfte sowie der Campingplatz "Am Krähenberg" für jeden Urlaubergeschmack das passende Quartier.
Wo de Bauer sin Ossen midden in Dorpe an Pal binnet
Wolfshäger Platt (eine Form des Ostfälischen Dialekts) wird auch heute noch gelegentlich von einigen älteren Einheimischen gesprochen.
Doch die Überschrift weist noch auf eine weitere Wolfshäger Besonderheit hin. Die Liste der im Stadtteil Wolfshagen im Harz auch in heutiger Zeit noch verwendeten Tornaitsnamen (Beinamen) ist lang. Was bei einer Familiennamenshäufung von Bauerochses, Mittendorfs, Pahls, Heines, Klingebiels und Hagedorns aber auch angebracht zu sein scheint.
Diese Beinamen haben sich über die Jahrhundert erhalten und vererbt. Daher wissen die meisten Einwohner auch heute noch von wem die Rede ist, wenn zum Beispiel über Zuckersemmele, Schweinekerl, Viedchen, Einkuck, Rotkäppchen oder Duiwel gesprochen wird.