Geschichte Langelsheim
Das Stadtwappen zeigt auf grünem Schild über goldenem Hirschgeweih ein silbernes Zahnrad, belegt mit silbernem Pickel und Spaten. Die Farbe Grün und das Hirschgeweih sollen an die Forstwirtschaft erinnern. Zahnrad, Pickel und Spaten wurden ihn Anlehnungen an die lange Industriegeschichte Langelsheims gewählt.
Das Wappen wurde der Gemeinde Langelsheim im Jahr 1949 durch das Niedersächsische Innenministerium genehmigt. Nach Erhalt der Stadtrechte im Jahr 1951 wurde es als Stadtwappen übernommen. Die offizielle Stadtflagge trägt seitdem die Farben Grün-Silber (Weiß), die untereinander angeordnet sind.
Seit der Gebietsreform 1972 werden Stadtwappen und -flagge auf Beschluss des Rates auch für die neue Stadt Langelsheim weitergeführt.
Am Königsweg
Erste Gründungsanfänge gehen bis in die germanische Zeit zurück, wie Ausgrabungen einer Karolinger Burg am Kanstein aus dem 8. Jahrhundert zeigen. Funde aus der jüngeren Steinzeit belegen, dass Langelsheim ein alter Siedlungsort ist. Über die Bezeichnungen Laggenizze und Lagneze findet sich erst 1792 der Name Langelsheim in seiner heutigen Schreibweise.
Infolge der wirtschaftlichen Bedeutung wurde Langelsheim 1653 zum Sitz eines fürstlichen Amtes erkoren, dem die Dörfer Wolfshagen und Astfeld, die Gebiete der Herzog Juliushütte und Frau Sophienhütte, der Auerhahn und ein Bezirk vor dem Goslarschen Claustore zugeteilt wurden. Der Adelshof (1320) oder Junkernhof (1641) war der Amtssitz, dem Rechtsprechung, Jagden und Zehnten sowie Brau- und Kruggerechtigkeit unterstanden, und der später das Staatliche Forstamt Langelsheim beherbergte. Heute befindet sich das Gebäude in Privatbesitz.
Die Entwicklung des größten Stadtteils vom Amtsflecken zur Stadt hat sich von alters her in die jüngste Zeit erhalten und ist heute vorwiegend von Industrie, Gewerbe und Handwerk geprägt, wobei die Land- und Forstwirtschaft noch eine gewisse Bedeutung haben.
Wald, Wasser und Bodenschätze, verbunden mit seit jeher günstigen Verkehrsverbindungen, führten zum Aufblühen des Harzer Bergbaues und der zahlreichen Erzverhüttungsbetriebe, die die Entwicklung der Stadt bestimmten. Dabei war die nahe Lage zu Goslar und dem Rammelsberg von erheblicher Bedeutung.
Das welfische Herzogsgeschlecht von Braunschweig und Hannover brachte eine neue Verhüttungsart. Namentlich durch Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel wurden die Herzog-Juliushütte und Frau Sophienhütte geschaffen, die jahrhundertelang den größten Teil der Rammelsberger Bleizinkerze verhüttet haben.
Langelsheim mit dem Kanstein liegt am insgesamt ca. 88 Kilometer langen Wanderfernweg "Königsweg". Unter dem Motto "Wege deutscher Kaiser und Könige" führt der Weg von Schloss Brüggen bei Gronau bis zur Pfalz Werla bei Schladen. Der Streckenabschnitt vom Radberg bei der Wüstung Dolgen bis zum Kalksteinbruch am Kanstein ist ca. 7,8 Kilometer lang. Über Wald- und Feldwege geht es zunächst nach Langelsheim. Vorbei an der Sankt Andreas-Kirche verläuft der Weg, straßenbegleitend beschildert, ein kurzes Stück durch den Ort.
Am Ende der Etappe erreicht man den Kanstein, auf dem die historisch-geografisch bedeutende Kansteinburg gestanden hat. Sie war im Geflecht der historischen Fernstraßen von strategisch großer Wichtigkeit. Die Bedeutung der Burg wurde leider in den Nachkriegsjahren nicht sofort erkannt. Nach einigen archäologischen Grabungen und Funden wurde der Kanstein für den Kalksteinabbau frei gegeben. Historisch Wertvolles wurde so zum größten Teil zerstört.
Zur Geschichte der Burg auf dem Kanstein wurde im Heimatmuseum Langelsheim ein eigener Raum eingerichtet. Hier ist auch ein Modell der Kansteinburg zu besichtigen.