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© Stadt Langelsheim 

23.05.2019

LEADER bewegt Deutschland und Europa

321 ländliche Regionen in Deutschland und viele weitere in ganz Europa erhalten Fördermittel der Europäischen Union für innovative regionale Projekte und bewegen damit viel vor Ort - (Text: Lokale Aktionsgruppe Westharz)

LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Dévelopement de l'Économie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist ein methodischer Ansatz im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Förderung der ländlichen Räume.

Ziel von LEADER ist es, innovative Ideen zu entwickeln, damit ländliche Regionen sich zukunftsfähig entwickeln. Dazu haben sich in den Regionen Lokale Aktionsgruppen gegründet, die sich aus Sozial- und Wirtschaftspartnern, aber auch aus Partnern der Verwaltung zusammensetzen.

Gemeinsam entscheiden sie über die Verwendung eines LEADER-Budgets, für das sie sich zuvor beworben haben. Das bereit gestellte LEADER-Budget reicht dabei - je nach Bundesland und LEADER-Region - von 1,5 bis über 20 Millionen Euro! Mit diesem Geld können die Ideen der Akteure vor Ort umgesetzt werden. Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, müssen alle Regionen vorher ein Entwicklungskonzept verfassen. Dieses Konzept wird in der Regel mit Beteiligung der Einwohner in einem halben Jahr geschrieben. Das Konzept enthält eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, außerdem meist ein Leitbild oder eine Vision sowie Ziele und Maßnahmen. Es wird auch dargelegt, wie und wer zu welchen Bedingungen gefördert wird.

Unsere Region Westharz (www.rem-westharz.de) erhält von der EU für den Zeitraum von 2014 bis 2020 2,4 Mio. Euro und hat mit diesen Geldern schon 29 Projekte in Angriff genommen, weitere sind bereits in Planung.

Einige Projekte sind bereits umgesetzt. Am 28. April wurde der St. Thomas Garten in Wolfshagen im Harz eingeweiht. Ganz im Sinne des LEADER-Gedankens hat der Förderverein „Kirchenfreunde St. Thomas e.V.“ in Eigeninitiative ein umfassendes Konzept für die nachhaltige, barrierefreie Gestaltung des Kirchengeländes der St. Thomas Kirche in Wolfshagen im Harz erarbeitet. Der Platz sollte ein attraktiver, geistlicher und kultureller Dorfmittelpunkt werden. Auch seine Funktion als Festplatz für lokale und überregionale Veranstaltungen sollte verbessert werden. Es standen 100.000 LEADER-Förderung zur Verfügung. Trägerin der Maßnahme ist die Evangelische Landeskirche.  Im Juli 2018 starteten die Bauarbeiten. Neben Fachfirmen packte auch die Dorfgemeinschaft tatkräftig mit an. Durch gezielte Bepflanzung soll künftig ein Beitrag zum Bienen- und Insektenschutz geleistet werden.

In Astfeld wurde, ebenfalls auf Initiative des örtlichen Bürgervereins, der Werkraum der Grundschule für die praktische und aktive Umweltbildung barrierefrei umgestaltet und saniert. Der Verein und die Stadt Langelsheim konnten sich über rund 37.600 Euro LEADER-Förderung  freuen. Am 23. Mai konnte ein weiteres Projekt des Bürgervereins  Astfeld Herzog Juliushütte e.V. eingeweiht werden. Nur zwei Monate nach LAG-Beschluss kann nun auf der Schulwiese Boule und Schach gespielt werden und dem Motto „Astfeld bewegt sich“ nachgekommen werden.

Im Oberharz wurde mit der Unterstützung von LEADER-Mitteln ein umfassendes Beleuchtungskonzept erarbeitet, denn eine gute Beleuchtung des öffentlichen Raums trägt wesentlich zu einer gesunden Lebensumwelt für Menschen, Tiere und Pflanzen bei. In Braunlage und Clausthal-Zellerfeld wurden daher alle öffentlichen Lichtquellen systematisch katalogisiert und die Beleuchtungssituation analysiert. Damit werden die Kommunen in die Lage versetzt, ihre Beleuchtung nach energetischen sowie ökologischen Gesichtspunkten neu zu gestalten.

So kann nicht nur Geld, Energie und CO2 gespart, sondern auch der Mensch und die Tier- und Pflanzenwelt von Lichtverschmutzung entlastet werden. Weniger störende Lichtquellen wirken sich auch förderlich auf den regionalen Astrotourismus aus.

In den Ortsteilen von Seesen wurden die Dorfgemeinschaftshäuser mit freiem WLAN ausgestattet und der Dorfplatz in Kirchberg umgestaltet. In Rhüden leistet LEADER einen Beitrag zum örtlichen Hochwasserschutz durch den Neubau der Brücke über die Nette. Das UNESCO-Welterbe im Harz verknüpft mit LEADER-Mitteln die vorhandenen und geplanten Kultureinrichtungen im UNESCO Welterbe zu einer touristisch erlebbaren „Perlenkette“. Außerdem werden weitere kulturelle Highlights, wie die Wunderkammer in Lautenthal unterstützt oder neue Freizeitangebote, wie das Blasrohrschießen in Herrhausen geschaffen. Und das sind noch lange nicht alle Projekte, die durch LEADER und die EU im Westharz ermöglicht wurden und in Zukunft noch werden.

Gefördert werden auch regionale Ansprechpartner (Regionalmanager), die die Ideen der Einwohner aufnehmen, entwickeln und bei der Umsetzung begleiten. So werden nicht nur einzelne Vorhaben losgelöst voneinander unterstützt, sondern Projekte miteinander vernetzt, auch über LEADER-Regionen hinweg.

Vielleicht haben Sie keine Idee, was Europa alles für uns tut, aber Europa ist Alltag. Es sind nicht nur die freien Grenzen und die gemeinsame Währung, es sind gemeinsame Wertevorstellungen, die hier erarbeitet werden. Jede Region hat die Möglichkeit sich durch selbstbestimmte Entwicklungsschwerpunkte und eigene Ideen zu profilieren und positiv zu entwickeln - für ein nachhaltiges und demokratisches freies gemeinsames Europa, das sich auch in Zukunft für Ihre / unsere Region und die Menschen, die darin leben, engagiert.

Vielleicht möchten auch Sie eine Idee verwirklichen? Informationen dazu finden Sie auf der Homepage der www.rem-westharz.de.

V.I.S.D.P. Der Vorsitzende, die LAG und das Regionalmanagement der LEADER-Region Westharz.