Geschichte

Erfahren Sie mehr über die Geschichte unserer Stadtteile auf der nachfolgenden Seite.

Zur Geschichte der jeweiligen Stadtteile sind Chroniken und Romane erschienen, die zum Teil noch direkt bei der Stadtverwaltung Langelsheim erhältlich sind. Eine Übersicht aller finden Sie hier: Chroniken und Romane. Weitere Bücher zum Thema finden Sie darüber hinaus in der Stadt- und Schulbibliothek im Schulzentrum.

Stadtrecht von Langelsheim

Am 1. September 1951 wurden Langelsheim die Stadtrechte verliehen. Im Zuge der Gebietsreform am 1. Juli 1972 vergrößerte sich die Stadt Langelsheim. In die neue Stadt, noch im Landkreis Gandersheim gelegen, wurden die Orte

  • Astfeld mit dem bereits dort eingemeindeten Herzog Juliushütte (Landkreis Gandersheim)
  • Bredelem (Landkreis Goslar)
  • Bergstadt Lautenthal (ehemals Landkreis Zellerfeld, der 1972 aufgelöst wurde)
  • Wolfshagen im Harz (Landkreis Gandersheim)

eingemeindet und sie erhielt so ihr heutiges Gesicht. Am 1. August 1977 wurde auch der Landkreis Gandersheim aufgelöst und weitestgehend zwischen den Landkreisen Goslar und Northeim aufgeteilt. Langelsheim und seine Stadtteile gehören seitdem zum Landkreis Goslar.

Bild vergrößern: Vertragsunterzeichnung Fusion 1.12.2019 © Stadt Langelsheim
Bürgermeister Ingo Henze bei der Vertragsunterzeichnung am 1. Dezember 2019.

Etwas mehr als 40 Jahre später waren erneut Bestrebungen um eine Gemeindefusion mit weiteren Nachbargemeinden in Gang, um den kommunalen Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht werden zu können.

Die Stadt Langelsheim in ihrer heutigen Form besteht seit dem 1. November 2021. Der Niedersächsiche Landtag beschloss am 11. November 2020 mit dem "Gesetz über die Vereinigung der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Lutter am Barenberge und der Stadt Langelsheim, Landkreis Goslar" den Zusammenschluss der Stadt Langelsheim mit der Nachbarsgemeinde Lutter am Barenberge. Seither besteht die Stadt Langelsheim aus acht Stadtteilen mit insgesamt 12 Ortschaften in denen rund 15.000 Einwohnende leben. Die Fläche des Gemeindegebiets hat sich dadurch auf rund 109 Quadratkilometer mehr als verdoppelt.

Geschichte Astfeld


Die früher selbstständige Gemeinde Astfeld gab sich 1969 ein eigenes Gemeindewappen.

Es zeigt im goldenen Schild zwei schwarze, aneinanderliegende Lilienäste. Das Motiv wurde in Anlehnung an das Wappen im Urkundensiegel des Bertrammi de Astvelde von 1328 gewählt. Als Flaggenfarbe wurde 1969 schwarz-gelb mit einer Abbildung des Ortswappens festgelegt.

Astfeld

Der Ort Astfeld ist über 1000 Jahre alt. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1178 als "Asvelde". Ob die Gründung "feld" im karolingischen Zeitalter als Viehhof-Versorgungsstelle der Karolingischen Kansteinburg, mit der Erzverhüttung um 970 oder dem Sitz eines königlichen Forestarius (Forstamt) mit der Sudburg bei Oker im Zusammenhang steht, ist nicht erwiesen.

In Dunkel gehüllt ist auch das erste Auftreten der Ritter von Astvelde und die Entstehung des Edelhofes und späteren Rittergutes.

Über die Jahrhunderte wechselten die Besitzverhältnisse am Rittergut Astfeld häufig. Besonders prägend für die Astfelder Geschichte bleibt der Rittergutsbesitzer Carl Mackensen mit seiner Familie. Er erwarb das Rittergut im Jahr 1842. Carl Mackensen machte dem Gut vorwiegend durch eine erfolgreiche Pferdezucht (ausschließlich Rappen) einen Namen. Mackensen und seine Nachkommen wurden 1888 von Prinz Albrecht von Preußen in den Adelsstand erhoben und führten fortan den Familiennamen Mackensen von Astfeld. In der St. Laurentius-Kirche Astfeld erhielt die Familie eine Familienloge und als Erbbegräbnis eine begehbare Familiengruft. Im Jahr 1917 wurde das Gut von den letzten Eigentümern der Familie (Iwan und Hans Mackensen von Astfeld) veräußert. Letzte Eigentümerin wurde 1950 die Braunschweigische Siedlungsgesellschaft, die das Gut schließlich in der Zeit zwischen 1950 und 1952 in 11 Bauernhöfe, 17 Kleinsthofsiedlungen, 5 Gärtnerstellen und 34 Nebenerwerbsstellen aufsiedelte.

Das ehemalige Gutshaus befindet sich heute in Privatbesitz. Die sehenswerte Toreinfahrt konnte erhalten werden. Ein Kleinod stellt der jetzt in städtischem Eigentum befindliche Gutspark mit seinem seltenen Baumbestand dar. Im Rahmen der Pflegemaßnahmen ist die Stadtverwaltung sehr darum bemüht, unvermeidliche Fällungen im historischen Baumbestand durch Anpflanzungen der gleichen Baumart auszugleichen.

Gern genutztes Ausflugsziel, nicht nur für die Astfelder Bevölkerung, ist die 1969 von den Harzwasserwerken gebaute Granetalsperre. Sie liegt oberhalb von Herzog Juliushütte und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen oder Fahrradtouren ein. Der Rundweg ist ca. 17 Kilometer lang. Als Trinkwassertalsperre ist Wassersport auf dem Granestausee nicht gestattet.

Geschichte zum Anfassen können Sie in den Astfelder Heimatstuben erleben. In der ehemaligen Gemeindeverwaltung wurde 1973 ein ländliches Heimatmuseum eingerichtet. Ausgestellt werden hier Dinge des täglichen Lebens und aus der Arbeitswelt der Astfelder Vorfahren. Urkunden und Dokumente ergänzen die Sammlung. Besonders sehenswert ist aber auch die mehr als 1000 Fotos umfassende Sammlung mit historischen Aufnahmen aus Astfeld und Herzog Juliushütte

Herzog Juliushütte

Der erst 1909 als politische Gemeinde gegründete Ortsteil Herzog Juliushütte wurde am 1. Januar 1970 nach Astfeld eingemeindet. Der gleichnamige Hüttenbetrieb hatte seine fast 400 Jahre bestehende Produktion bereits 1969 eingestellt. Verarbeitet wurden dort über Jahrhunderte überwiegend die Bleierze des Goslarer Rammelsberges (heute Weltkulturerbe). Nach Schließung der Herzog Juliushütte siedelte sich auf dem Gelände eine Produktion für Seltenmetalle an.


Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie gern unsere Ortschronistin im Stadtteil Astfeld.

Melanie Elias

Ortschronistin im Stadtteil Astfeld

Kantor-Schucht-Straße 13
38685 Langelsheim


Geschichte Bergstadt Lautenthal

Das Wappen wurde der ehemals freien Bergstadt Lautenthal 1603 durch den Herzog zu Braunschweig und Lüneburg verliehen.

Es zeigt ein in der Mitte durch einen schwarzen Balken geteiltes Schild. Oben ist in gelbem Feld ein halber roter Löwe abgebildet. Er führt in der linken Tatze ein schwarzes Bergeisen und in der rechten Tatze einen schwarzen Schlegel. Unter dem schwarzen Balken ist ein bloßes rotes Feld angeordnet.

Bergbautradition

Die Geschichte der Bergstadt Lautenthal als eine von sieben Oberharzer Bergstädten ist durch den Bergbau und das Hüttenwesen geprägt. Mit der Eingemeindung in die neue Stadt Langelsheim ging die Bezeichnung "Bergstadt" verloren. Auf Betreiben des Ortsrates Lautenthal wurde der Namenszusatz aber erfreulicherweise im November 2013 durch den Niedersächsischen Innenminister wieder verliehen.

Bereits im 12. Jahrhundert drangen Bergknappen in die Wildnis des Oberharzes ein, um nach Erz zu schürfen. Der Name Lautenthals wurde schon im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt, der Bergbau in Lautenthal kam jedoch erst im 16. Jahrhundert durch den Erzfund des Bergmanns Kaspar Bitter zu neuer Blüte.

Herzog Heinrich der Jüngere zu Braunschweig rief obersächsische Bergleute herbei. Sie errichteten nahe der Erzfundstätten um 1538 die ersten Wohnhäuser und brachten so die Ansiedlung des Ortes im Tal der Laute voran. Bis in die heutige Zeit hat sich eine leicht sächsische Sprachfärbung in Teilen der Oberharzer Bevölkerung erhalten. Im Stadtteil Bergstadt Lautenthal wird die Mundarttradition vom Harzklub-Zweigverein gepflegt.

Lautenthal erhielt die bergfreiheitlichen Stadtrechte mit Rat und Richter im Jahr 1613. Die Einwohner waren damit vom Militärdienst und von der Zahlung einiger Steuern befreit. Mit der Grube "Lautenthals Glück" war ab 1600 durch den Bergbau auf dem Harz ein neues blühendes Wirtschaftsgebilde entstanden. Gefördert wurden überwiegend Silbererze. Die ehemalige Grube beheimatet heute das gleichnamige, über die Grenzen der Bergstadt Lautenthal hinaus bekannte Bergwerksmuseum. Als besondere Besucherattraktion wird hier unter Tage eine Fahrt in einem originalgetreuen Erzkahn angeboten.

Noch heute sind in der Bergstadt Lautenthal Teile des Oberharzer Wasserregals (Oberharzer Wasserwirtschaft) erhalten bzw. wieder hergestellt. Dieses von den Bergleuten im 16. bis 19. Jahrhundert geschaffene besondere technische System mit Wassergräben und Stauteichen durchzieht den Harz. Es diente der Speicherung und Umleitung des Wassers. In den Bergwerken wurde das Wasser zum Betrieb der Wasserräder, der sogenannten Kunsträder, benötigt. Der Bergbau wäre ohne diese technische Errungenschaft nicht zu seiner großen Bedeutung gekommen. Seit 2010 gehört die Oberharzer Wasserwirtschaft wegen ihrer Einzigartigkeit neben dem Bergwerk des Goslarer Rammelsbergs zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Als Zeugen der bergbaulichen Geschichte findet man in Lautenthal noch viele, teils denkmalgeschützte Häuser mit dem typischen Harzer Holzhausbeschlag. Sie prägten das Ortsbild der Oberharzer Bergstädte. Alljährlich Ende Februar/Anfang März wird in der Bergstadt Lautenthal in Erinnerung an die Bergbautradition das traditionelle Bergdankfest mit Gottesdienst und Tscherperfrühstück gefeiert.

Heimatdichtung

Als Harzer Heimatdichter machte sich Albert Pilz-Schottelius einen Namen.

Er wurde am 22. Juli 1902 in Lautenthal als jüngstes von fünf Kindern des Hüttenmanns August Pilz geboren. Mütterlicherseits ist Albert Pilz-Schottelius in direkter Linie ein Nachfahre des deutschen Sprachgelehrten Georg Justus Schottelius (1612 - 1676).

Nach seiner Schulzeit begann er mit noch nicht einmal 14 Jahren eine Ausbildung zum Kaufmann in Hildesheim. Während seiner Zeit dort verfasste Pilz-Schottelius erste Gedichte. In seinem erlernten Beruf arbeitete er bis Ende 1934 in verschiedenen Städten in Deutschland. Als er in seinen Heimatort Lautenthal zurückkehrte, fand er eine Anstellung bei der Spar- und Darlehnskasse. Daneben begann er, ab Januar 1937 für die örtliche Heimatzeitung zu schreiben. Dies bezeichnete er selbst als den Anfang seiner Schriftstellerkarriere.

Mit Kriegsbeginn wurde auch Pilz-Schottelius einberufen. Erst am 4. November 1945 kehrte er aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Lautenthal zurück. Er zog zu seiner Schwester Anna, mit der er bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 zusammenlebte. In seinen Beruf als Kaufmann fand Pilz-Schottelius im April 1947 zurück. Im Sägewerk Hüttschenthal wurde er als Buchhalter angestellt. Hier blieb er bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung im Jahr 1966 beschäftigt.

In seiner Freizeit widmete sich Pilz-Schottelius weiterhin der Schriftstellerei und erwanderte seine Harzer Heimat. Er wurde Mitglied im örtlichen Harzklub, dem er viele Jahre verbunden blieb. Für die Kindergruppe des Harzklubs erarbeitete er nach Sagen die Theaterstücke „Sparet die Müh“ und „Der Pochjunge von Lautenthal“.

Auch für die Harzklub-Zeitschrift „Der Harz“ schrieb er diverse Artikel, hielt Lesungen in Schulen und bei Schriftstellertreffen. Pilz-Schottelius schrieb mehrere Bücher mit Gedichten, humorvollen Kurzgeschichten und Erzählungen aus seiner Harzer Heimat.

Geschichte Bredelem


Ein Wappen gab sich der Stadtteil Bredelem erst im Jahr 2002.

Auf Gelb und Rot zeigt es ein Kreuz mit Wellen. Das Kreuz steht hierbei sinnbildlich für die frühere Zugehörigkeit zum Fürstbistum Hildesheim, soll aber auch an die Kreuzung der Dorfstraße und der alten Heerstraße erinnern. Die Wellen symbolisieren den Fluss Innerste. Gelb-Rot in der linken Hälfte des Wappens wurde für die fürstbischöflich-hildesheimischen Farben gewählt. Im rechten Teil stehen die Farben gegensätzlich für die herzoglich-braunschweigischen Stammwappenfarben.


Bredelem

Das Dorf Bredelem, 1147 erstmals urkundlich erwähnt, war Sitz eines Herrengeschlechtes von Bredenheim oder später Bredenem, das wahrscheinlich bereits im frühen Mittelalter ausgestorben ist. Im Jahr 1959 wurde bei Bredelem ein ca. 17 Meter langes Hünengrab entdeckt. Das Galeriegrab, die sogenannte Bredelemer Steinkiste, lässt darauf schließen, dass das Gebiet des Dorfes bereits wesentlich früher besiedelt war.

Der Ortsname entwickelte sich über die Schreibweisen Brethenheim, Bredenheim, Bredenem, Bredenim zum heutigen Bredelem.

Seit dem Mittelalter gehörte Bredelem zum Bistum Hildesheim. Durch die Hildesheimer Stiftsfehde kam Bredelem zum Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover, das 1866 durch Preußen annektiert wurde. Bis zum Inkrafttreten der Gemeindeordnung im Jahr 1885 verblieb Bredelem im Amt Liebenburg in der preußischen Provinz Hannover. Durch die Zusammenlegung des Amtes Liebenburg, des Amtes Wöltingerode sowie der Stadt Goslar wurde Bredelem Teil des neu gebildeten Landkreises Goslar.

Ein verheerendes Feuer im Jahr 1830 zerstörte Bredelem fast vollständig. Man baute es mit breiteren Wegen und Straßen wieder auf, um künftig derartige Katastrophen zu verhindern.

Das Schmuckstück der bis 1847 erbauten Sankt Matthäus-Kirche zu Bredelem ist die von Philipp Furtwängler 1847-1848 geschaffene Orgel mit 17 Registern. Dank der Unterstützung von Bevölkerung und Unternehmen konnte die Orgel in den Jahren 1998 bis 2003 auf den ursprünglichen Klangzustand restauriert werden. Außerdem kann man im Kirchenbau noch einige Reste der Vorgängerkirche sehen, die beim Brand 1830 zerstört wurde.

Zum Stadtteil Bredelem gehört auch die Siedlung Palandsmühle, die sich Bredelem gegenüber auf der anderen Seite der Landesstraße 515 befindet. Die Palandsmühle soll in früheren Zeiten als Holzschleifmühle betrieben worden sein. Das ehemalige Mühlengebäude wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut.
Am 29. Dezember 1870 wurde in Palandsmühle Friedrich Behme geboren. Der Sohn des damaligen Mühlenbesitzers Friedrich Konrad Martin Gerhard Behme studierte nach seinem Abitur am Ratsgymnasium Goslar Jura und Geologie.

Dr. Friedrich Behme wurde bekannt durch seine ersten fotografischen Dokumentationen aus der früheren Kolonie Tsingtau in China. Dort sollte der promovierte Jurist den Aufbau des Justizwesens unterstützen und war als kaiserlich-deutscher Zivilrichter tätig. Nicht zuletzt durch seine Leidenschaft zur Fotografie entstanden in der Zeit von 1897 bis 1906 mehr als 600 historisch bedeutende Fotos über das Leben der Bevölkerung des Kolonialgebiets Tsingtau. Eine große Anzahl davon wird heute im Deutschen Historischen Museum Berlin aufbewahrt. Der von Behme im Jahr 1904 verfasste "Führer durch Tsingtau und Umgebung" (in der 3. Auflage bereits mit fast 100 Bildern) wurde auch ins Englische übersetzt.
Doch Behme machte sich auch als Geologe und Heimatforscher des Harzes einen Namen. So hatte er schon 1894 ein Buch mit fotografischen Skizzen und geologischen Informationen mit dem Titel "Bilder aus Goslars Umgebung" herausgegeben. Weitere Erkundungen und Aufzeichnungen über die Geologie seiner Heimat folgten.
Dr. Friedrich Behme arbeitete lange Zeit am Amtsgericht Hannover, kehrte aber nach 1945 nach Goslar zurück, wo er 1958 verstarb.


Geschichte Flecken Lutter am Barenberge

Das Wappen zeigt ein geteiltes Schild. Oben in rot ein goldener (gelber) Wolfskopf nach links blickend, unten in gold (gelb) eine fünfblätterige, rote Rose.

Das Lutterer Becken ist altes Siedlungsgebiet und damit historischer Boden. Zahlreiche Funde beweisen es, dass schon Steinzeitmenschen in dieser von Höhezügen eingeschlossenen Ebene ihre Lagerstätten hatten. In den Jahrhunderten nach ihnen wird das Lutterer Becken Siedlungs- und Durchzugsgebiet geblieben sein. Die Spuren dieser Menschen sind verweht.

Lutter lag an einer großen Handelsstraße, die vom Mittel- und Niederrhein an die Elbe führte.

Nach einem Bestätigungsdiplom König Ottos des Großen von 956 für das Reichsstift Gandersheim wird die "Mark Lutter" erwähnt. In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselten Grund- und Lehnsherren, überzogen Fehden und Kriege diese Ebene vor den Harzbergen und brachten Schrecken und Tod über die Bewohner, die in Zeiten des Friedens Wald rodeten und die Äcker bestellten. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde im Jahr 1523 fiel die Mark Lutter endgültig an die Herzöge, welche die Burg Lutter zum Sitz eines Amtes machten.

Im Jahre 1626 war die Ebene von Lutter Schauplatz eines schrecklichen Kriegsereignisses. Dem Kaiser in Wien kündete General Tilly von seinem glorreichen Sieg bei Lutter.
Der Ackerbau und die Landwirtschaft gaben dem Lutterer Becken bis heute das bestimmende Aussehen.

Im Jahr 2006 feierte der Ort Lutter am Barenberge seinen 1.050. Geburtstag.

Werfen Sie gern ein Blick in die Ortschaften der ehemaligen Samtgemeinde Lutter am Barenberge und genießen Sie den Imagefilm auf der folgenden Seite: Video über die ehemalige Samtgemeinde


Geschichte Hahausen

Das Wappen ist viergeteilt. Die nichtheraldisch linke obere Ecke zeigt ein goldenes sechsspeichiges Rad auf blauem Grund, das für den ehemaligen Handelsbetrieb in Neuekrug und die exponierte Lage im Wegenetz (Anbindung nach Seesen, Goslar, Braunschweig) steht. Darunter ist ein blaues Eichenblatt abgebildet, stellvertretend für den Wald im Süden Hahausens. In der nichtheraldisch rechten oberen Ecke findet sich eine blaue Gerstenähre auf goldenem Grund. Diese symbolisiert die wichtigen Aspekte der Landwirtschaft für Hahausen. Der goldene Bierkrug auf blauem Grund darunter steht für den Ortsteil Neuekrug, früher ein Rast- und Ausspannhof.


Im Jahr 1021 schenkte Kaiser Heinrich II "von Gottes Gnaden Römischer Kaiser" dem Kloster zu Ringelheim ein Gut, das Hahusen genannt wurde. Dieses Ereignis ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. In den Jahren 1345 - 1442 erfolgt die Erwähnung als Grenzort zwischen den Fürstentümern Braunschweig und Göttingen. Zum Amt Lutter kommt Hahausen im Jahre 1539. Kriegswirren wie die Schlacht im 30jährigen Krieg 1626 und französische Truppen 1761 lassen die Bevölkerung des kleinen Vorharzortes leiden.
Im Jahr 1877 wird die Bahnlinie Neuekrug-Langelsheim eröffnet. 1919 bekommt Hahausen elektrischen Strom und 1952 erfolgt die Einweihung der neuen Schule, die 1976 aufgelöst wird.

Seit 1974 gehört die Gemeinde Hahausen zur Samtgemeinde Lutter am Barenberge.

Im November 2021 hat die Samtgemeinde Lutter am Barenberge mit der Nachbarsgemeinde Stadt Langelsheim fusioniert und gehört seitdem zu Langelsheim.

Werfen Sie gern ein Blick in die Ortschaften der ehemaligen Samtgemeinde Lutter am Barenberge und genießen Sie den Imagefilm auf der folgenden Seite: Video über die ehemalige Samtgemeinde


Dorf ist nicht gleich Dorf - Hahausen gestaltet Zukunft

Der ländliche Raum mit seinen Dörfern und kleinen Städten ist ein bedeutendes kulturelles Erbe und Heimat für viele Millionen Menschen in Deutschland. Es ist daher eine große Aufgabe, die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Siedlungen zu sichern. An diese Überlegung schließt das Projekt "Dorf ist nicht gleich Dorf" an.

Die Dorfmoderation hat das Ziel, Menschen, die sich für ihr Dorf engagieren möchten oder auch schon engagieren, zu unterstützen. Dabei geht es um die Vermittlung von Methoden und spezifischem Wissen, um die ehrenamtlichen Moderations-Teams auf ihre Aufgabe vorzubereiten.
Die fünf niedersächsischen Landkreise Goslar, Holzminden, Northeim, Göttingen und Osterode am Harz haben sich zur Umsetzung des Projektes zusammen getan. Dieses Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt. Für den Landkreis Goslar wurden die Modelldörfer Hahausen, Hohegeiß und Lengde ausgewählt.

Als Dorfmoderatoren für Hahausen konnten Claudia Mehl und Petra Kremeik gewonnen werden, die sich mit einem mehrköpfigen Team inklusive Eckhard Ohlendorf als Ortsbürgermeister und Lothar Pilster als Bindeglied zum Gemeinderat den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger stellen.

Dorfmoderation Hahausen

Claudia Mehl

Neuekrug 27
38729 Langelsheim


Geschichte Langelsheim

Das Stadtwappen zeigt auf grünem Schild über goldenem Hirschgeweih ein silbernes Zahnrad, belegt mit silbernem Pickel und Spaten. Die Farbe Grün und das Hirschgeweih sollen an die Forstwirtschaft erinnern. Zahnrad, Pickel und Spaten wurden ihn Anlehnungen an die lange Industriegeschichte Langelsheims gewählt.

Das Wappen wurde der Gemeinde Langelsheim im Jahr 1949 durch das Niedersächsische Innenministerium genehmigt. Nach Erhalt der Stadtrechte im Jahr 1951 wurde es als Stadtwappen übernommen. Die offizielle Stadtflagge trägt seitdem die Farben Grün-Silber (Weiß), die untereinander angeordnet sind.

Seit der Gebietsreform 1972 werden Stadtwappen und -flagge auf Beschluss des Rates auch für die neue Stadt Langelsheim weitergeführt.

Am Königsweg

Erste Gründungsanfänge gehen bis in die germanische Zeit zurück, wie Ausgrabungen einer Karolinger Burg am Kanstein aus dem 8. Jahrhundert zeigen. Funde aus der jüngeren Steinzeit belegen, dass Langelsheim ein alter Siedlungsort ist. Über die Bezeichnungen Laggenizze und Lagneze findet sich erst 1792 der Name Langelsheim in seiner heutigen Schreibweise.

Infolge der wirtschaftlichen Bedeutung wurde Langelsheim 1653 zum Sitz eines fürstlichen Amtes erkoren, dem die Dörfer Wolfshagen und Astfeld, die Gebiete der Herzog Juliushütte und Frau Sophienhütte, der Auerhahn und ein Bezirk vor dem Goslarschen Claustore zugeteilt wurden. Der Adelshof (1320) oder Junkernhof (1641) war der Amtssitz, dem Rechtsprechung, Jagden und Zehnten sowie Brau- und Kruggerechtigkeit unterstanden, und der später das Staatliche Forstamt Langelsheim beherbergte. Heute befindet sich das Gebäude in Privatbesitz.

Die Entwicklung des größten Stadtteils vom Amtsflecken zur Stadt hat sich von alters her in die jüngste Zeit erhalten und ist heute vorwiegend von Industrie, Gewerbe und Handwerk geprägt, wobei die Land- und Forstwirtschaft noch eine gewisse Bedeutung haben.

Wald, Wasser und Bodenschätze, verbunden mit seit jeher günstigen Verkehrsverbindungen, führten zum Aufblühen des Harzer Bergbaues und der zahlreichen Erzverhüttungsbetriebe, die die Entwicklung der Stadt bestimmten. Dabei war die nahe Lage zu Goslar und dem Rammelsberg von erheblicher Bedeutung.

Das welfische Herzogsgeschlecht von Braunschweig und Hannover brachte eine neue Verhüttungsart. Namentlich durch Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel wurden die Herzog-Juliushütte und Frau Sophienhütte geschaffen, die jahrhundertelang den größten Teil der Rammelsberger Bleizinkerze verhüttet haben.

Langelsheim mit dem Kanstein liegt am insgesamt ca. 88 Kilometer langen Wanderfernweg "Königsweg". Unter dem Motto "Wege deutscher Kaiser und Könige" führt der Weg von Schloss Brüggen bei Gronau bis zur Pfalz Werla bei Schladen. Der Streckenabschnitt vom Radberg bei der Wüstung Dolgen bis zum Kalksteinbruch am Kanstein ist ca. 7,8 Kilometer lang. Über Wald- und Feldwege geht es zunächst nach Langelsheim. Vorbei an der Sankt Andreas-Kirche verläuft der Weg, straßenbegleitend beschildert, ein kurzes Stück durch den Ort.

Am Ende der Etappe erreicht man den Kanstein, auf dem die historisch-geografisch bedeutende Kansteinburg gestanden hat. Sie war im Geflecht der historischen Fernstraßen von strategisch großer Wichtigkeit. Die Bedeutung der Burg wurde leider in den Nachkriegsjahren nicht sofort erkannt. Nach einigen archäologischen Grabungen und Funden wurde der Kanstein für den Kalksteinabbau frei gegeben. Historisch Wertvolles wurde so zum größten Teil zerstört.

Zur Geschichte der Burg auf dem Kanstein wurde im Heimatmuseum Langelsheim ein eigener Raum eingerichtet. Hier ist auch ein Modell der Kansteinburg zu besichtigen.



Geschichte Wallmoden

Wallmoden führt im Wappen einen schwarzen Steinbockkopf auf goldenem Grund. Damit wird auf das Wappen der Familie von Wallmoden verwiesen, das drei schwarze Steinböcke zeigt. Vor der Zusammenlegung der drei Gemeinden Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein war dies das Wappen von Alt Wallmoden gewesen, die beiden anderen Gemeinden führten kein eigenes Wappen. Für die damalige Gemeinde Alt Wallmoden war das Wappen 1960 durch den braunschweigischen Verwaltungspräsidenten genehmigt worden, bei der Zusammenlegung 1974 einigten die drei Gemeinden sich, dieses Wappen weiterzuführen.


Werfen Sie gern ein Blick in die Ortschaften der ehemaligen Samtgemeinde Lutter am Barenberge und genießen Sie den Imagefilm auf der folgenden Seite: Video über die ehemalige Samtgemeinde


Entstehung

Im Jahr 1016 wurde der Ort Alt Wallmoden erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1146 fanden die Orte Bodenstein und Könneckenrode urkundliche Erwähnung. 1307 wurde Neuwallmoden erstmals urkundlich erwähnt.
Die Gemeinde Wallmoden entstand am 1. März 1974 im Zuge der Niedersächsischen Gebietsreform aus den zuvor selbstständigen Orten Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein. Von 1974 bis 2021 war die Gemeinde Wallmoden Teil der Samtgemeinde Lutter am Barenberge.

Im November 2021 hat die Samtgemeinde Lutter am Barenberge mit der Nachbarsgemeinde Stadt Langelsheim fusioniert und gehört seitdem zu Langelsheim.

1.000 Jahre Alt Wallmoden

Der Ort Alt Wallmoden aus der Gemeinde Wallmoden konnte im Jahr 2016 sein 1000-jähriges Bestehen feiern.
Im Rahmen der Vorbereitung der 1000-Jahrfeier wurden historische Dokumente, alte Fotos und Geschichten von Einwohnern und ehemaligen Einwohnern gesammelt.

"Ein Dorf und seine Geschichte" 1000 Jahre Alt Wallmoden - die Chronik über die Geschichte des Ortes Alt Wallmoden wurde fertiggestellt. Von der erstmaligen urkundlichen Erwähnung und seiner Einordnung in die geschichtlichen Zusammenhänge des Mittelalters bis heute zeigt dieses Buch die Entwicklung des Ortes in den letzten 1000 Jahren. Mit vielen Karten und Fotos wird die Geschichte der Menschen lebendig. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Veränderung der letzten 150 Jahre.

Sie können ein persönliches Exemplar im Bürgerbüro Lutter oder beim Ortsbürgermeister in Alt Wallmoden zum Preis von 19,90 € erwerben .



Geschichte Wolfshagen im Harz

Das Wolfshäger Ortswappen stammt aus dem Jahr 1947.

Auf silbernem Schild sind drei Tannen mit einem springenden schwarzen Wolf mit roter Zunge abgebildet. Dies soll an die Holz- und Forstwirtschaft, den früheren Haupterwerb der Dorfbewohner, erinnern und auf die Existenz sogenannter Wolfsgärten (Fangeinrichtungen für Wölfe) hinweisen.

Vom Köhlerdorf zum Luftkurort

Urkundlich erwähnt ist der staatlich anerkannte Luftkurort Wolfshagen im Harz als Holzhauer- und Köhlerdorf „Wulveshagen" im Jahr 1316. Die Gründung erfolgte vielleicht ein Jahrhundert früher, nachdem die Verhüttung der Erze von den Montanen in die Harzwälder an sogenannte Silvanen übertragen wurde. Der immense Holzbedarf für die Schmelzöfen machte dies erforderlich. In Meilern wurde das Holz zu Holzkohle verarbeitet, um damit die sogenannten Rennöfen zu befeuern.

Die Geschichte des Bergbaus um Wolfshagen im Harz ging im frühen 20. Jahrhundert ihrem Ende entgegen. Bereits 1884 wurde Wolfshagen im Harz als "Klimatischer Kurort" anerkannt. 1890 erhielt es den Status "Luftkurort" und es erfolgte der Bau des ersten Kurhotels. Die Kurtaxe wurde im Jahr 1920 eingeführt.

Der Fremdenverkehr hat sich über die Jahrzehnte im Stadtteil Wolfshagen im Harz aufwärts entwickelt. Seit den 1950er-Jahren ergänzen ein Schwimmbad und ein Campingplatz das touristische Angebot. In den 1960er-Jahren wurde das Schwimmbad zu einem beheizten Freibad umgebaut. Das Freibad wird heute von einem Verein betrieben und lockt im Sommer mit vielen attraktiven Veranstaltungen zahlreiche Gäste an. Ebenfalls in den 1960er-Jahren entstand in Wolfshagen im Harz auch ein kleines Ferienhausgebiet. Heute bieten Hotels, Pensionen und Privatunterkünfte sowie der Campingplatz "Am Krähenberg" für jeden Urlaubergeschmack das passende Quartier.

Wo de Bauer sin Ossen midden in Dorpe an Pal binnet

Wolfshäger Platt (eine Form des Ostfälischen Dialekts) wird auch heute noch gelegentlich von einigen älteren Einheimischen gesprochen.

Doch die Überschrift weist noch auf eine weitere Wolfshäger Besonderheit hin. Die Liste der im Stadtteil Wolfshagen im Harz auch in heutiger Zeit noch verwendeten Tornaitsnamen (Beinamen) ist lang. Was bei einer Familiennamenshäufung von Bauerochses, Mittendorfs, Pahls, Heines, Klingebiels und Hagedorns aber auch angebracht zu sein scheint.

Diese Beinamen haben sich über die Jahrhundert erhalten und vererbt. Daher wissen die meisten Einwohner auch heute noch von wem die Rede ist, wenn zum Beispiel über Zuckersemmele, Schweinekerl, Viedchen, Einkuck, Rotkäppchen oder Duiwel gesprochen wird.